Kurskorrektur
Unsere neue Studie zeigt, dass sich ein Generationenkonflikt unter Sparern und Anlegern in Deutschland andeutet.
Unter Sparern und Anlegern in Deutschland deutet sich ein Generationenkonflikt an, dies zeigt unsere neue repräsentative Umfrage. Demnach bauen jüngere Menschen hierzulande umfänglich darauf, sich ihre finanzielle Situation durch eine Erbschaft oder Schenkung aufzubessern zu lassen. Selbst zu sparen steht bei Ihnen weniger hoch im Kurs als bei älteren Generationen, während Lebensgenuss und Konsum Priorität haben.
Gleichzeitig rechnet jedoch ein großer Teil der Älteren damit, ihren Nachkommen keine finanziellen Mittel zu hinterlassen. Es könnte sogar genau anders herum komment. Die Befragten gehen davon aus, dass die Jüngeren den Älteren künftig womöglich stärker finanziell unter die Arme greifen müssen.
Ein weiterer kritischer Aspekt: Junge Menschen in Deutschland suchen finanziellen Rat vor allem bei ihren Eltern obwohl sie mit einem Umfeld konfrontiert sind, mit dem Mama und Papa kaum Erfahrung haben. Das betrifft gerade auch das staatliche Rentensystem. Ein Silberstreif am Horizont ist jedoch, dass sich hier eine positive Wendung andeutet, weil die Jüngeren im Vergleich zu den Älteren zunehmend professionelle Finanzberatung nutzen. Reichlich Luft nach oben bleibt freilich auch bei den Jüngeren.
Die Corona-Krise könnte sich im Hinblick auf das Spar- und Anlageverhalten der Deutschen als positiver Katalysator erweisen. Denn unserer Studie zufolge bedauert fast jeder zweite Befragte die Art und Weise, wie er seine Finanzen vor der Krise organisiert hatte. Besonders ausgeprägt ist dieses Bedauern bei jungen Menschen. Des Weiteren genießt bei denjenigen, die bereits Kapitalanlagen besitzen, professionelle Finanzberatung nun eine höhere Wertschätzung. Zudem sehen viele Anleger im Zuge der Krise sogar neue Anlagechancen.
Florian Uleer, Country Head Deutschland bei Columbia Threadneedle Investments, kommentiert die Ergebnisse wie folgt:
“Dass das Thema Vermögensaufbau und Altersvorsorge jüngeren Menschen abstrakt erscheint, ist verständlich. Objektiv betrachtet ist es jedoch irrational. Denn zum einen schwindet das Vertrauen in das staatliche Gesundheits- und Sozialsystem auch unter den Jüngeren. Zum anderen lohnt es sich, möglichst früh mit privater Vorsorge zu beginnen. Denn je länger der Anlagehorizont, desto weniger fallen Kursschwankungen wie während der Corona-Krise ins Gewicht, und desto höher ist die Chance auf eine positive Wertentwicklung.”
“Hinzu kommt, dass Aktien im Anlagemix zunehmend an Bedeutung gewinnen. Denn mit Sparbüchern und Anleihen allein lassen sich früher übliche Renditen nicht mehr erzielen. Insofern ist es folgerichtig, dass Millennials und im Zuge der Krise auch Anleger generell eher dazu tendieren, professionelle Finanzberatung zu nutzen. Schließlich können Finanzberater Mythen rund um das Thema Geldanlage aufklären, finanzielle Ziele bestimmen helfen und Lösungen aufzeigen, um diese zu erreichen.“
„Die Corona-Krise könnte sich im Hinblick auf das Spar- und Anlageverhalten der Deutschen also als positiver Katalysator erweisen. Aktives Portfoliomanagement ist im Zusammenhang mit langfristiger finanzieller Vorsorge aus unserer Sicht entscheidend. Denn erfahrene Fondsmanager können aktuelle Kapitalmarktentwicklungen einordnen und Portfolios entsprechend aufstellen – eine Voraussetzung für langfristigen Vermögensaufbau.”
Florian Uleer, Country Head Deutschland